"Warum in die Ferne schweifen?" - Die Lieblingsplätze der Antenne-Redaktion
"Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!" Das gilt natürlich insbesondere für die Bergstraße. Wir haben unsere Radiomacher*innen gefragt, welche ihre Lieblingsplätze in unserer Region sind. Herausgekommen ist eine kleine Serie, in der jeden Freitag ein Radiomacher oder eine Radiomacherin ihren Lieblingsplatz vorstellt.
Lieblingsplatz von Jonas Klinke (Onlineredaktion): Kirchberg und Kirchberghäuschen
"Mein Lieblingsplatz an der Bergstraße ist der Kirchberg mit dem gleichnamigen Kirchberghäuschen. Für alle, die das Kirchberghäuschen nicht kennen: Das Kirchberghäuschen ist ein tempelähnliches Bauwerk oberhalb von Bensheim und liegt am "Gipfel" des Kirchbergs. Es ist umgeben von zahlreichen Weinbergen und von dort oben haben Besucher*innen einen traumhaften Ausblick. Die Gäste können nicht nur sehr gut Bensheim überblicken, sondern bei gutem Wetter ist es möglich im Süden die Bergstraße entlang gefühlt bis Heidelberg, im Südosten bis Mannheim und Ludwigshafen, im Osten bis rüber in die Pfalz und im Norden bis Darmstadt und noch weiter zu schauen. Ein weiterer Pluspunkt: Das Kirchberghäuschen ist bewirtet. Sprich man kann sich nach der von Bensheim aus kurzen aber immer wieder aufs Neue intensiven, weil steilen Wanderung stärken. Natürlich kann man aber auch selbst Verpflegung auf den Kirchberg mitbringen und diese unterhalb des Gipfels verzehren. Und was gibt es Schöneres als bei einem kühlen Getränk an einem der zahlreichen sonnigen Tage an der Bergstraße die Aussicht zu genießen? Meist gefällt es mir am Kirchberghäuschen so gut, dass ich eigentlich gar nicht mehr runter möchte."
Das Kirchberghäuschen thront schon seit 1857 über Bensheim und ist demnach schon über 160 Jahre alt. Am 2. Juni 1857 erfolgte nach gut achtjähriger Bauzeit die Einweihung des "Lusthauses". Die Einweihung wurde groß gefeiert. Es gab ein eigenes Programm und einen Festzug vom Rathaussaal bis hinauf zum Kirchberg. Heutzutage steht das Kirchberghäuschen unter Denkmalschutz.
Lieblingsplatz von Christa Flasche (Reporterin/Moderatorin): Fürstenlager in Bensheim-Auerbach
"Mein Lieblingsplatz ist das Fürstenlager. Dort gibt es viel Grünes, einen plätschernden Fischteich, die schnatternden Gänse und bei gutem Wetter bruzzelt aber auch die Sonne ganz ordentlich rein. Doch schon ein paar Meter daneben sorgen die großen Bäume für Schatten während auf den Wiesen die Picknickdecken ausgepackt werden. Der Park ist einfach ein super Platz zum Abschalten."
Das Fürstenlager wurde mit der Entdeckung eines Mineralbrunnens zu Beginn des 18. Jahrhunderts auch für die Landgrafen und Großherzöge von Hessen-Darmstadt interessant. Von vereinzelten fürstlichen Kuraufenthalten wurde der Park zum regelmäßigen Sommersitz. Die Gebäude im Fürstenlager, die aussehen wie ein kleines, beschauliches Dorf, blieben fast unverändert erhalten. Der Park selbst umfasst 46 Hektar. In diesem wachsen sogar exotische Pflanzen und Bäume. Übrigens: Im Park steht einer der ältesten Mammutbäume Deutschlands!
Lieblingsplatz von Sarah Fenchel (Nachrichtenredakteurin / Onlineredakteurin): Wattenheimer Brücke
"Mein Lieblingsplatz an der Bergstraße ist die Wattenheimer Brücke in Lorsch. Wenn es das Wetter erlaubt, kann man sich dort gemütlich an die Weschnitz setzen und picknicken. Außerdem ist direkt neben der Brücke ein kleiner Aussichtspunkt, von dem man einen wunderschönen Ausblick auf den renaturierten Bereich rund um die Weschnitz hat."
Die Wattenheimer Brücke liegt im Dreieck Lorsch, Bensheim und Bensheim-Schwanheim. Rund um die Brücke gibt es zahlreiche Ackerbau-, Sammel-, Jagd- und Fischfangmöglichkeiten. Deswegen haben hier schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit Menschen gesiedelt. Bodenfunde an der Brücke reichen sogar schon von der Jungsteinzeit bis zur Römerzeit. Im Frühjahr 2007 wurde dann mit der Renaturierung des 300 Meter langen Abschnitts flussabwärts begonnen.
Lieblingsplatz von Julia Hechler (Moderatorin/Onlineredakteurin): Schloss Heiligenberg
"Mein Lieblingsplatz an der Bergstraße ist der Heiligenberg in Seeheim-Jugenheim mit dem gleichnamigen Schloss Heiligenberg. Das Schloss ist umgeben von einer wunderschönen Parkanlage, in der man besonders bei schönem Wetter immer ein gemütliches Plätzchen zum Entspannen findet. Spaziert man vom Schloss aus noch etwa 500 Meter, vorbei am Teich und der Klosterruine Heiligenberg, gelangt man zu einer großen Wiese mit einem traumhaften Blick über die Rheinebene von der Pfalz bis hinüber zum Taunus. Außerdem thront hier das Wahrzeichen Jugenheims: das Goldene Kreuz. Mit seinen etwa achteinhalb Metern Höhe ist es sogar von weitem aus der Rheinebene zu sehen. Rundum gefällt es mir auf dem Heiligenberg immer so gut, dass ich eigentlich gar nicht mehr runter möchte."
Übrigens: Prinz Philip, Prinzgemahl von Königin Elisabeth II. von Großbritannien, hatte auch einen ganz besonderen Bezug zu Schloss Heiligenberg. Sein Urgroßvater Prinz Alexander von Hessen-Darmstadt bewohnte das Schloss mit seiner Ehefrau, weshalb Prinz Philip dem Schloss auch noch im Jahr 2005 einen Besuch abstattete.
Lieblingsplatz von Franziska Beye (Onlineredakteurin): Das Felsenmeer im Lautertal
"Mein Lieblingsort an der Bergstraße ist das Felsenmeer bei Reichenbach. Dort kann man sehr schön wandern und klettern gehen und hat eine tolle Aussicht auf das Tal. Ein super Ausflugsziel für die ganze Familie! Man kann den Ort zu jeder Jahreszeit besuchen und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, dort hoch und wieder herunter zu klettern."
Laut einer Sage entstand das Felsenmeer so:
Sie handelt von zwei Riesen, die in der Gegend von Reichenbach hausten, ihre Reiche wurden durch das Lautertal getrennt. Als die beiden in Streit gerieten, fingen sie an, sich mit Felsbrocken zu bewerfen. Einer der beiden Riesen hatte mehr Wurfmaterial. So kam es, dass der andere Riese unter den Steinen begraben wurde. Angeblich hört man ihn noch gelegentlich darunter brüllen. (Quelle: Wikipedia)
Die komplette Sage über die Entstehung des Felsenmeers könnt ihr hier nachlesen.
Lieblingsplatz von Laura Burschik (Onlineredakteurin): Kloster Lorsch
"Mein Lieblingsplatz an der Bergstraße ist das Kloster Lorsch. Besonders zu dieser Jahreszeit, lädt das Kloster Lorsch zu einem gemütlichen Picknick mit Freunden oder Familie ein.
Das nördlich liegende Museumszentrum eignet sich prima, um geschichtliche Einblicke zu gewinnen und auch Kinder können hier etwas lernen, indem sie an Workshops teilnehmen. Die direkt anliegende Altstadt bietet die perfekte Gelegenheit für ein leckeres Eis."
Das Kloster Lorsch wurde 764 gegründet und war bis zum hohen Mittelalter als Reichskloster ein Macht-, Geistes- und Kulturzentrum. Übrig geblieben ist heute jedoch nur ein Fragment der Klosterkirche, die Stützmauer um den Hügel, sowie die einzigartige Klosterhalle (auch Torhalle genannt). Im Jahr 1991 wurde das Kloster Lorsch als erstes Denkmal in Hessen zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Aktuell ist der Besuch pandemiebedingt nur noch in den Außenbereichen möglich.
Lieblingsplatz von Dennis Koep (Onlineredakteur): Auerbacher Schloss
Mein Lieblingsplatz an der Bergstraße ist das Auerbacher Schloss. Dass ich damit nicht alleine bin, zeigt eine Online-Abstimmung des Hessischen Rundfunks im Jahr 2008, bei der das Auerbacher Schloss zum beliebtesten Bauwerk Hessens gewählt und mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde.
Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von der Grafschaft Katzenelnbogen entlang der wichtigen Nord-Süd-Verbindung der Bergstraße angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg auf dem Urberg (Auerberg) wird auf das Jahr 1247 datiert.
1479 fiel die Grafschaft Katzenelnbogen und damit auch das Auerbacher Schloss durch den Tod des letzten Grafen Philipp I. der Ältere an die Landgrafschaft Hessen. Im 16. Jahrhundert verlor die Burg mehr und mehr an strategischer Bedeutung. Nach der Zerstörung im Jahr 1674 blieb eine der eindrucksvollsten Ruinen an der Bergstraße zurück.
Eine botanische Besonderheit findet man auf einer Schildmauer der Burganlage: Eine kleine Kiefer, die hier seit ca. 300 Jahren ihre Wurzeln in die Burgmauer gräbt und zu den markantesten Baumgestalten Deutschlands gehört.
Heute steht die Burgruine unter Denkmalschutz und kann kostenfrei besichtigt werden.