Interkulturelle Woche 2023: "Neue Räume" auf der Antenne

Antenne Bergstraße sendet auch 2023 als offizielles Veranstaltungsradio zur Interkulturellen Woche in Heppenheim. Das IKW-Motto 2023 lautet "neue Räume".

"Neue Räume" lautet das Motto der Interkulturellen Woche 2023. (Foto: Interkulturelle Woche)

Antenne Bergstraße geht in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal in Folge als offizielles Veranstaltungsradio zur Interkulturellen Woche (IKW) in Heppenheim auf Sendung. Dementsprechend großflächig bringt das Bürgerradio die IKW und interkulturelle Themen "on air".

Wie bereits in den vergangenen Jahren läuft zweimal täglich die Magazinsendung "Interkulturelle Woche - Das Magazin". Jeweils von 13 bis 14 Uhr und von 16 bis 17 Uhr berichtet Antenne Bergstraße über die Veranstaltungen der IKW in Heppenheim und Vereine und Menschen, die sich bei der Interkulturellen Woche engagieren. Dazu gibt es Musik aus verschiedenen Kulturen und Songs in verschiedenen Sprachen. Die redaktionelle Leitung liegt bei Michael Endres, der auch eine Großzahl der IKW-Magazine moderiert.

Darüber hinaus gibt es es bis zum 30. September täglich von 18 bis 19 Uhr "Interkulturelle Woche - Der Talk". In dieser Sendung spricht IKW-Moderator Michael Endres mit wechselnden Gästen eine Stunde lang ausführlich über die Interkulturelle Woche und interkulturelle Themen.

Antenne bei IKW-Veranstaltungen vor Ort

Unter anderem berichtete das Veranstaltungsradio in den vergangenen Tagen bereits über die Auftaktveranstaltung beim Interkulturellen Musikschulfest vor dem Saalbau-Kino, im Rahmen dessen auch die Antenne-Sendewoche eröffnet wurde, das DFB-Fußballabzeichen für Kinder und Jugendliche und das Sprachcafé Spezial für Frauen.

Natürlich wird das Radio im Laufe der Woche auch bei weiteren IKW-Veranstaltungen mit Reporter*innen vor Ort sein.

Dabei kommt auch wieder der inzwischen schon legendäre Übertragungswagen, bereitgestellt von Niels Reckziegel, zum Einsatz.

Nachdem der Übertragungswagen bei der Premiere 2019 noch am Graben in Heppenheim stand, hat er seit 2020 für die Zeit der Interkulturellen Woche im Kastanienhof vor dem Saalbau-Kino eine feste Heimat gefunden.

IKW-Motto 2023: "Neue Räume"

In diesem Jahr steht die IKW unter dem Motto "Neue Räume". Das Motto entstand insbesondere unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, der nicht nur viel Leid brachte, sondern auch hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer zur Flucht aus ihrem Heimatland zwang.

In einer gemeinsamen Erklärung von Georg Bätzing (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), Annette Kurschus (Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland) und Metropolit Augoustinos von Deutschland (Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland) zur IKW 2023 heißt es: "Es ist schwer erträglich, mitansehen zu müssen, wie jeden Tag Menschen sterben, Familien auseinandergerissen und Existenzen vernichtet werden. Zivilisten werden getötet, unschuldige Menschen gefoltert, Frauen vergewaltigt und Kinder entführt. Dass im Europa des 21. Jahrhunderts ein solcher barbarischer Krieg geführt wird, erschüttert uns zutiefst."

Zahlreiche Ukrainer*innen befinden sich seit Februar 2022 zusammen mit vielen anderen flüchtenden Menschen aus anderen Ländern auf der Suche nach neuen (Lebens-)räumen. Ein Raum beziehungsweise ein Ort, der in erster Linie Sicherheit bieten sollte, aber im Idealfall auch die Möglichkeit bietet, sich eine neue Vertrautheit zu schaffen.

Denn auch wenn man einen sicheren Ort gefunden haben mag, so ist es bis zum Wohlfühlen oftmals ein sehr weiter Weg. Und bei vielen stellt sich dieses Gefühl auch nie ein, da sie sich nach ihrer echten Heimat sehnen.

 

 

"Neue Räume" - das steckt dahinter

Doch nicht nur die Neuankömmlinge müssen mit vielen lebenseinschneidenden Veränderungen klarkommen, auch die Einheimischen müssen sich umstellen. Zumal auch nicht jede*r der Aufnahme von flüchtenden Menschen offen gegenüber steht.

Somit geht es für eine gelungene Migration nicht nur darum, flüchtenden Menschen die Ankunft zu erleichtern, sondern vor allem auch darum, Vorurteile und Sorgen bei den bereits dort lebenden Menschen abzubauen.

"Wir alle stehen jeden Tag neu vor der Entscheidung, ob wir unsere eigenen Interessen – auch auf Kosten und zu Lasten unserer Mitmenschen – durchsetzen wollen oder ob wir uns um einen fairen Ausgleich der verschiedenen Interessen bemühen. Immer wieder sind wir gefragt, ob wir Mauern um uns herum errichten oder Barrieren abbauen und neue Räume entstehen lassen", heißt es dazu in der Erklärung.

Und weiter: "'Neue Räume' – unter diesem Leitwort werben wir mit der Interkulturellen Woche in diesem Jahr dafür, nicht nachzulassen in der Entschiedenheit für ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander. Dazu gehört zunächst einmal, dass wir einander den Raum zugestehen, den jede und jeder Einzelne zum Leben benötigt. Nach biblischer Überlieferung ist es Gott selbst, der den Raum zum Leben geschaffen und den Menschen überlassen hat, wenn es heißt: 'Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.' (1. Mose 2,15) Niemand hat daher das Recht, einem anderen Menschen den Raum zu einem Leben in Würde streitig zu machen."

Der Ursprung der Interkulturellen Woche

Das allgemeine Logo der Interkulturellen Woche ist ein Auge. (Foto: Interkulturelle Woche)

Als eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie wurde die IKW 1975 ins Leben gerufen. Damals noch unter dem Namen "Woche der ausländischen Mitbürger" sollte sie eine gesellschaftliche Diskussion zu den fehlenden Rahmenbedingungen für Migranten, sowie den fehlenden sozialen und gesellschaftlichen Integrationsangeboten anstoßen. Mittlerweile findet die IKW jedes Jahr Ende September bundesweit in mehr als 500 Städten und Gemeinden statt. Insgesamt werden rund 5000 Veranstaltungen mit viel Programm jeweils vor Ort von verschiedenen Bündnissen organisiert.

Organisation und Zielsetzung der Interkulturellen Woche

Vorbereitet wird die IKW jährlich vom Ökumenischen Vorbereitungsausschuss (ÖVA), dessen Mitglieder sowohl aus Kirchen berufen, als auch aus Institutionen, Organisationen und gesellschaftlich wichtigen Bereichen nachgewählt werden. Mit Unterstützung von Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und deutsch-ausländischen Initiativgruppen organisiert der ÖVA unter anderem die zentrale bundesweite Auftakt-Veranstaltung. Bei dieser diskutieren zirka 150 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Bereichen Migration, Integration und Flucht die inhaltlichen und politischen Schwerpunktsetzungen der IKW. Neben der öffentlichen Positionierung gegen Rassismus und Nationalismus, ist vor allem der Einsatz für bessere politische und rechtliche Rahmenbedingungen des Zusammenlebens von Deutschen und Zugewanderten eines der Kernziele der Interkulturellen Woche. Durch Begegnung und Kontakt der unterschiedlichen Kulturen soll ein besseres gegenseitiges Verständnis entwickelt, und somit Vorurteile abgebaut werden.

Antenne Bergstraße sendet noch bis 1. Oktober

Antenne Bergstraße sendet noch bis zum 1. Oktober, 20 Uhr als Veranstaltungsradio zur Interkulturellen Woche in Heppenheim. Das Programm der Antenne ist an der Bergstraße auf der UKW-Frequenz 91,7 MHz und in Heppenheim auch auf der 92,4 MHz empfangbar. Zudem kann man Antenne Bergstraße auch weltweit via Webradio hören.

Sendetermin und Frequenz vorbehaltlich der Genehmigung durch die Medienanstalt Hessen und die Bundesnetzagentur.© Antenne Bergstraße 2024Impressum & Datenschutz