iGude: Äbbel meets Bembel
Und hat über seine ehrenamtliche Begeisterung für Regler, Knöpfchen, Schalter und Mikrofone zu seinem Traumberuf gefunden: André Wetzel macht noch bis 2012 eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik. Das löst Panik beim Radio-Team an der Bergstraße aus. Wer weiß schon, wo es den baumlangen Wahl-Roßdörfer danach hintreibt. André beruhigt: „Ich bliebe Euch treu. Vielleicht nicht mehr in dem Umfang wie jetzt - aber grundsätzlich schon.“
Der Umfang bis jetzt - der ist tatsächlich bemerkenswert. Ununterbrochene Anwesenheiten von bis zu 40 Stunden im Sendehaus sind keine Seltenheit für den Typen mit dem Sinn für originelle T-Shirt-Motive und Sprüche. Weil ihm die T-Shirts von der Stange nicht witzig genug sind, kreiert sich André seine Motive mal eben schnell selbst. Neuester Motiv-Blitz: Der Aufdruck „iGude“ mit einem Hessenbembel, in den André das leicht verfremdete Logo eines fruchtigen Computergiganten gesetzt hat - keine Chance für angebissene Anwälte im kalifornischen Cupertino.
Andrés Shirt-Idee geht hinten noch weiter. „Heiner“ steht quer auf seinem Rücken. Eine Hommage an Andrés Ex-Heimatstadt Darmstadt. Der „Heiner“-Aufdruck zieht im Sendehaus von Radio Melibokus übrigens Kreise. Seit André heute seine Jacke auszog, muss er neugierige Fragen von Menschen beantworten, die nicht wissen, wie man die Ureinwohner Darmstadts nennt.
Was ihn bei Radio Melibokus begeistert ist schnell klar: „Technik“, sagt er und verschweigt dabei ganz bescheiden, dass in ihm ein Perlentaucher für gute Musik schlummert. Radio Melibokus verdankt André nämlich auch legendäre Sendungen zu der A-Cappella-Band Wise Guys, die Ulmer Punkrocker Bakkushan und über das Odenwälder Nonstock-Festival - von wegen nur Technik.
Übrigens: Dem Ende von Radio Melibokus sieht André immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: “Schade, wenn es rum ist, aber damit endet dann ja auch die Äbbelwoi-freie Zeit.” Denn - Ehrensache - Radio Melibokus bleibt alkoholfrei - trotz André.